Das Energiegeld kommt – aber (vorerst?) nicht für AT–Beschäftigte!

WIR geben uns erst zufrieden, wenn ALLE #dabei sind.

ver.di IKT NRWAT@ver.di – 01-2023

Der Konzern hat kürzlich bekanntgegeben, dass allen Beschäftigten eine Inflationsausgleichsprämie (“Energiegeld”) von 1.000 Euro ausgezahlt wird. Pardon, gemeint sind alle mit einem Jahreszielgehalt von bis zu 75.000 Euro. Vorangegangen war die monatelange starre Haltung des Konzerns, sich hierbei in gar keiner Weise verpflichtet zu fühlen.

Im November 2022 forderte deshalb ver.di den Konzernvorstand dazu auf, endlich soziale Verantwortung zu übernehmen und ALLEN KollegInnen im Unternehmen Energiegeld auszuzahlen. Begleitend zu vielen betrieblichen Aktionen startete ver.di eine Petition in der gesamten IKT-Branche, die über 25.000 KollegInnen unter-schrieben haben.

Woher der Grenzbetrag kommt und wie er entstanden ist, darüber können die meisten nur rätseln. Fakt ist aber, dass er alle (!) über 9.000 AT-Beschäftigten vor die Klammer setzt. Für diese Beschäftigtengruppe scheint die In-flation demnach keine besondere Herausforderung zu sein – zumindest aus Sicht des Managements. Für uns ein klares Signal, dass die Bedürfnisse der Kolleginnen und Kollegen in den höheren Jahreszielgehältern absolut zu wenig Berücksichtigung finden.

Jetzt möchte man als Mitarbeitende/r sicherlich nicht undankbar erscheinen, doch erwartungsgemäß hat diese Entscheidung nicht bei allen die gewünschte Zufriedenheit ausgelöst, wie die zahlreichen Beiträge im YAM unmissverständlich machen. Es ist von „Willkür“ und von „Spaltung“ die Rede und davon wie groß die Enttäuschung über diese Entscheidung ist.

Die Kommentare wären möglicherweise sogar etwas milder ausgefallen, würde es dem Unternehmen derzeit aufgrund der hohen Inflation, Energiekrise und Corona eher schlecht gehen. Doch das Gegenteil ist der Fall, wie die jüngsten internen und externen Medienberichte deutlich machen. Stetiges Wachstum, steigende Dividende und der höchste Aktienkurs seit 2001 sprechen eben eine andere Sprache. Gleichzeitig erreichen uns Meldungen aus anderen Unternehmen, die hier mit deutlich (!) besserem Beispiel vorangegangen sind.

„Mitarbeiter zu Fans machen“ – das geht anders; und der #werkstolz bröckelt. Als AT-Beschäftigte ver.di Mitglieder möchten wir diesem Unmut eine Stimme geben. Denn er besteht aus unserer Sicht zu Recht. Die Entscheidung, „Energiegeld“ nur an eine begrenzte Gruppe von Beschäftigten auszuzahlen, ist eine verpasste Chance, das Engagement und die Loyalität aller Kolleginnen und Kollegen zu stärken und zu erhalten.

Glücklicherweise hat der Konzern noch bis 2024 Zeit nachzubessern.

Und in diesem Zusammenhang ist klar: WIR geben uns erst zufrieden, wenn ALLE #dabei sind.